Alternative Landbewirtschaftung in der Euroregion - Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität neu gedacht
Der Humusgehalt von Ackerböden ist ein entscheidender Kennwert für die Bodenfruchtbarkeit. Seine Bedeutung liegt in der komplexen Beeinflussung nahezu aller Bodeneigenschaften und -funktionen durch die organische Bodensubstanz. Die Humusversorgung ackerbaulich genutzter Böden dient nicht nur der Ertragssicherung, sie hat vor allem eine ökologische Relevanz. In Bezug zur Biodiversität stellt die organische Substanz die Lebensgrundlage von Organismen im und auf dem Boden dar. Ein geeignetes Hilfsmittel zur Abschätzung der Entwicklung der Bodenhumusgehalte stellt die Humusbilanzierung dar. Dabei kommt ein dynamischer Ansatz zur Anwendung, welcher Bodenparameter, Klimabedingungen und Bewirtschaftungsverfahren berücksichtigt. Auf regenerativ bewirtschafteten Referenzflächen in zwei Betrieben Ostsachsens und Niederschlesiens sollen die IST-Zustände im Humusmanagement ermittelt werden. Dazu werden die Bewirtschaftungsdaten in das Bilanzierungsmodell übernommen und analysiert. Diese flächenbezogene Bewertung bildet eine Grundlage für den praxisnahen Wissens- und Erfahrungsaustausch in Form von Werkstätten und Exkursionen.